Ob aus Spaß, gesundheitlichen oder ethischen Gründen: Selbstgekochtes Hundefutter hat viele Vorteile. Dies ist zwar einiges an Arbeit, kann mit der richtigen Strategie und Vorbereitung allerdings schnell zur Routine werden.
Welche Vorteile hat es, Hundefutter selber zu kochen? Wer das Hundefutter für sein Haustier selber kocht, hat die volle Kontrolle über die enthaltenen Zutaten. Dies kann gesundheitliche Vorteile mit sich bringen. Im Vergleich mit dem Kauf von Qualitätsfutter, kann das eigenständige Kochen von Hundefutter zudem günstiger sein. Zuletzt ist selbstgemachte Hundenahrung eine gute Alternative für Tiere mit Allergien, Unverträglichkeiten oder speziellen Ernährungsbedürfnissen, etwa aufgrund einer Krankheit.
Oft finden sich in im Handel erhältlichem Hundefutter eine Menge an nicht gerade gesundheitsfördernden Stoffen: etwa Konservierungsstoffe oder ein Plus an Kalorien. Kochst du dagegen selbst, bestimmst du selbst, was in die Hundenahrung kommt. So schaffst du die besten Voraussetzungen für eine gesunde Hundeernährung.
Einige Hunde vertragen außerdem nicht jedes Fertigfutter. Besonders bei bestimmten Ernährungsbedürfnissen kann selber gekochtes Futter eine gute Lösung sein. Auch der Kostenfaktor ist ein Punkt: Mit selbstgekochter Hundenahrung kannst du gegenüber gekauftem Qualitätsfutter sogar Geld sparen.
Wer Hundefutter selber kochen möchte, steht vor einer Umstellung. Startest du allerdings gut vorbereitet in das Abenteuer, schaffst du dies mit links. In diesem Guide geben wir dir einen Überblick, der dir den Einstieg erleichtert.
Welche Grundzutaten benötigst du für selbstgemachtes Hundefutter?
Um gesundes Hundefutter zu kochen, dass deinen Hund mit allen wichtigen Nährstoffen und genügend Energie versorgt, solltest du verschiedene Bestandteile beachten.
Proteinquellen
Proteinquellen machen den größten Anteil an selbstgekochtem Hundefutter aus, nämlich bis zu 80 %. Dabei ist vorwiegend tierisches Protein empfehlenswert, also aus Fleisch oder Fisch. Hier eine Auswahl der beliebtesten Alternativen für selbstgemachtes Hundefutter:
- Geflügel (Hühnchen, Pute, Ente)
- Rind
- Schwein (unbedingt gut durchgegart)
- Pferd
- Schaf
- Lachs
- Thunfisch
- Forelle
Achte beim Fisch darauf, alle Gräten zu entfernen. Als Fleisch eignen sich nicht nur Filets, sondern auch andere Teile, die Sehnen und Gewebe enthalten. Auch Innereien dürfen in kleineren Mengen ins Futter. Nieren, Leber oder Herz etwa enthalten gesunde Nährstoffe.
Sowohl Fleisch als auch Innereien sollten gekocht werden, damit dein Hund sein Futter besser verdauen kann.
Es ist durchaus möglich, seinen Hund vegetarisch zu ernähren. In dem Fall muss das Eiweiß aus anderen Quellen kommen, etwa:
- Eier
- Naturjoghurt, Quark
- Hüttenkäse
- Produkte aus Schafsmilch
Gemüse und Obst
Hundefutter-Rezepte enthalten in der Regel 20 % oder mehr an Gemüse und Obst – der Gemüseanteil sollte daran einen Großteil einnehmen. Diese enthalten wichtige Nährstoffe wie Vitamine und Ballaststoffe sowie Kohlenhydrate. Unter anderem kannst du diese Sorten verwenden:
- Brokkoli
- Erbsen (in geringen Mengen)
- Kartoffeln und Süßkartoffeln
- Karotten
- Kichererbsen
- Kürbis
- Linsen
- Pastinaken
- Rote Bete
- Spinat
- Zucchini
- Apfel
- Bananen
- Birne
- Beeren
Was sich eignet, kommt stark auf den Geschmack deines Hundes an. Obst enthält in der Regel viel Fruchtzucker, weshalb dies nur in Maßen zugegeben werden sollte. Auch stark blähende Gemüsesorten sollten nicht im Übermaß ins Futter. Wie das Fleisch solltest du auch das Gemüse gut durchkochen – du kannst problemlos alles zusammen in einen Topf werfen.
Kohlenhydrate und Fette
Hier wird es schon etwas komplizierter, denn einige der genannten Gemüse- und Obstsorten enthalten bereits Kohlenhydrate, etwa Kartoffeln. Weiter sind dies gute Kohlenhydratquellen:
- Buchweizen
- Haferflocken
- Quinoa
- Reis
Wie viel Fette und Öle im Hundefutter enthalten sein sollten, ist schwer zu sagen. Wichtig ist, dass der Bedarf deines Hundes an essenziellen Fettsäuren gedeckt wird.
- Fischöle
- Hanföl
- Kokosöl
- Leinöl
- Olivenöl
- Rapsöl
- Sesamöl
Bei den Fetten (und allen anderen Zutaten) kommt es auf die individuellen Vorlieben deines Hundes an. Manchen ist etwa Olivenöl zu bitter und auch bei Obst und Gemüse gibt es große Geschmacksunterschiede.
Welche einfachen Rezepte für Hundefutter kannst du ausprobieren?
Jetzt weißt du zwar, welche Zutaten in selbstgekochtes Hundefutter können, doch bist nicht sicher, wie du anfangen sollst? Rezepte zum Hundefutter selber kochen helfen dir beim Start und geben dir einen ersten Anhaltspunkt sowie Ideen.
Hier stellen wir dir drei einfache Hundefutter-Rezepte vor, die du ausprobieren kannst.
Hinweis: Entscheide bei allen Rezepten selbst, wie groß die gefütterten Stücke am Ende sein sollen und zerkleinere die Zutaten vor dem Kochen entsprechend. Soll ein Brei entstehen, kannst du die gekochten Lebensmittel im Anschluss pürieren.
Rezept 1 – Hühnchen mit Reis
Hühnchen mit Reis und Gemüse ist besonders bekömmlich und sehr einfach zu kochen. Wahlweise kannst du Pute verwenden und auch beim Gemüse stehen dir verschiedene Optionen offen.
Zutaten:
- 500 g Hühnerfleisch
- 300 g Reis (z. B. Vollkornreis)
- 200 g Karotten (oder anderes Gemüse, kann auch gemischt werden)
- 2 EL Öl (z. B. Leinöl)
- 1 TL Eierschalenpulver
Zubereitung:
- Zerkleinere das Hühnerfleisch und das Gemüse. Gare beides zusammen mit etwas Wasser in einem Topf. Das Gemüse sollte sehr weich sein.
- Koche den Reis nach Packungsanleitung, aber ohne Salz.
- Vermische alles in einer Schüssel.
- Lass das Ganze abkühlen und gib im Anschluss das Öl und Eierschalenpulver hinzu.
- Serviere das Futter und bewahre den Rest in Kühlschrank oder Gefriertruhe auf.
Rezept 2 – Rindfleisch-Eintopf
Schleckermäuler lieben Rindfleisch mit Süßkartoffeln. Für das Rindfleisch kannst du Gulaschfleisch oder sehnige Stücke verwenden oder auch etwas Innereien zugeben.
Zutaten:
- 500 g Rindfleisch
- 250 g Süßkartoffeln
- 150 g Karotten oder Zucchini
- 100 g Erbsen (gefroren oder aus der Dose)
- 1 EL Sonnenblumenöl
- 1 EL Fischöl
- etwas Petersilie
Zubereitung:
- Zerkleinere das Fleisch und Gemüse. Gib als Erstes die Süßkartoffeln in einen Kochtopf mit Wasser und koche diese etwa 10 Minuten. Gib dann das Fleisch und das restliche Gemüse hinzu und koche alles, bis es durch/weich ist.
- Lass die Zutaten abkühlen und vermische alles in einer Schüssel.
- Hacke die Petersilie und gib sie, zusammen mit den Ölen, über das Futter.
- Vermische alles gut.
- Serviere das Futter und lagere den Rest entsprechend.
Rezept 3 – Fisch und Quinoa
Dieses Fischrezept ist reich an Omega-3-Fettsäuren, gesunden Kohlenhydraten und Proteinen.
Zutaten:
- 500 g Fisch ohne Gräten (z. B. Lachs)
- 250 g Quinoa
- 150 g Spinat
- 50 g Apfel
- 1 EL Knochenmehl
Zubereitung:
- Gare den Fisch im Ofen oder in einem Topf mit ein wenig Wasser.
- Koche den Quinoa nach Packungsangabe.
- Dünste den Spinat und klein geschnittenen Apfel in einem kleinen Topf.
- Lasse alle Zutaten abkühlen, gib das Knochenmehl hinzu und vermenge alles gut. Den gekochten Fisch kannst du in der Regel einfach mit einer Gabel in kleine Stücke zerkleinern.
- Serviere das selbstgekochte Hundefutter und bewahre den Rest auf.
Wie kannst du sicherstellen, dass dein Hund alle notwendigen Nährstoffe erhält?
Willst du für deinen Vierbeiner Hundefutter selbst kochen, musst du unbedingt sicherstellen, dass dieses alle lebenswichtigen Nährstoffe enthält. Achte dabei auf die folgenden:
- Proteine, also Eiweiße, sind der größte Bestandteil der Hundeernährung. Sie sind essenziell für die Gewinnung von Energie, die Zellbildung und den Muskelaufbau. Vor allem in Proteinen enthaltene Aminosäuren sind für Hunde wichtig – diese finden sich vorwiegend in tierischem Eiweiß.
- Fette versorgen den Hundekörper mit Energie und hilft bei der Aufnahme fettlöslicher Vitamine. Speziell ungesättigte Fettsäuren sind wichtig, allen voran die Omega-3-6-9-Fettsäuren.
- Kohlenhydrate sind Energielieferanten. Für eine gesunde Hundeernährung eignen sich komplexe Kohlenhydrate und Ballaststoffe am besten. Einfache Kohlenhydrate (Zucker, Mehl, Speisestärke) sind nicht gut für deinen Vierbeiner.
- Vitamine sind für eine Vielzahl von Körperfunktionen unentbehrlich. Dazu gehören unter anderem die Vitamine A, D, E und K, sowie B-Vitamine. Die richtige Menge ist dabei wichtig, denn weder eine Über- noch eine Unterversorgung ist gut.
- Mineralien sind ebenso für das Funktionieren des Hundekörpers notwendig. Unter anderem gehören dazu Calcium, Phosphor, Magnesium, Eisen, Jod und Zink. Auch hier solltest du darauf achten, keine Überversorgung zu erreichen.
Die passende Menge an Vitaminen und Mineralstoffen kannst du normalerweise mit sorgfältig ausgewählten Zutaten erreichen. Schwieriger wird es bei den Mineralien und Spurenelementen sowie Fett- und Aminosäuren.
- Omega 3- und 6-Fettsäuren sind enthalten in Fischöl oder manchen Pflanzenölen, etwa Lein- und Sonnenblumenöl.
- Calcium kannst du mit Knochenmehl oder Eierschalenpulver zufüttern. Letzteres kannst du ganz einfach aus zerriebenen Eierschalen selbst herstellen.
- Jod findet sich in Algenpulver und Seefisch.
- B-Vitamine sind in Gemüse und anderen Lebensmitteln vorhanden. Bei Bedarf kannst du Präparate zufüttern, etwa die B-Vitamin-Komplex-Tabletten von BELISY.
Damit du eine ausgewogene Hundeernährung erreichst, muss dein Vierbeiner die richtige Menge sowie das korrekte Verhältnis aller Inhaltsstoffe bekommen. Dabei hat jedes Tier andere Bedürfnisse: Die Zusammensetzung kann je nach dem Alter, der Rasse und etwaigen Erkrankungen deines Hundes variieren.
Lass dich am besten von einem Tierarzt beraten, bevor du die Ernährung deines Hundes umstellst. So kannst du sichergehen, dass dein Vierbeiner alle wichtigen Nährstoffe erhält – und nur so bleibt dein Hund gesund.
Welche häufigen Fehler solltest du vermeiden, wenn du Hundefutter selber kochst?
Wenn du Hundefutter selber machen möchtest, solltest du dich genau darüber informieren, welche Zutaten in den Napf dürfen und welche ungeeignet sind.
- Lies nach, welche Zutaten für Tiere ungeeignet sind. Dazu gehören Schokolade und allgemein übermäßiger Zucker, Zwiebeln, Knoblauch und weiteres. In unserem Beitrag „Giftige Lebensmittel für Hunde“ findest du eine gute Übersicht.
- Finde heraus, ob dein Hund Unverträglichkeiten oder Allergien hat. Taste dich dafür langsam an neue Zutaten heran und beobachte deinen Vierbeiner nach dem Essen. Bei Vergiftungssymptomen solltest du sofort den Tierarzt oder Giftnotruf kontaktieren.
Weiter ist es wichtig, dass du auf ausgewogene Rezepte setzt. Nur so kann der Nährstoffbedarf deines Vierbeiners gedeckt werden. Andernfalls kann es zur Unter- oder Überversorgung kommen, was negative Auswirkungen auf die Gesundheit deines Hundes haben und sogar Krankheiten auslösen kann.
Bei selbstgekochtem Futter gibt es keine allgemeinen Fütterungsempfehlungen, wie bei gekauftem Hundefutter. Deshalb musst du selbst abschätzen oder berechnen, wie viel dein Hund individuell benötigt. Grundsätzlich ist diese Formel ein Anhaltspunkt:
2 bis 4 % des Körpergewichts des Hundes pro Tag
Dies kann in zwei oder mehr Mahlzeiten gefüttert werden. Je nach Aktivität und Alter kann die Menge am oberen oder unteren Ende der Messangabe liegen. Welpen benötigen mehr Futter und andere Nährstoffzusammensetzungen als ältere Hunde, deren Stoffwechsel langsamer ist.
Unser Guide soll dir erste Informationen für den Start in selbstgekochtes Hundefutter geben. Es gibt hier viel zu beachten – vor allem solltest du auf individuelle Bedürfnisse deines Hundes eingehen. Lass dich im Zweifelsfall von einer Fachkraft für Hundeernährung oder einem Tierarzt beraten.
Wie bewahrst du selbstgekochtes Hundefutter richtig auf?
Damit das Hundefutter seine Qualität behält, musst du es richtig lagern – schließlich wirst du wahrscheinlich nicht portionsweise kochen, sondern zum Beispiel gleich Futter für die ganze Woche herstellen. Achte bei der Aufbewahrung des selbstgekochten Hundefutters auf diese Aspekte:
- Abkühlen lassen: Bevor du das Futter verpackst und lagerst, sollte es nach dem Kochen abkühlen.
- Lagerung im Kühlschrank: Verpacke das Futter luftdicht in Plastikbeutel oder einer Box. Wie lang es im Kühlschrank haltbar ist, kommt stark auf die Zutaten an – wenn es unangenehm riecht oder sich verfärbt, sollte es weg.
- Einfrieren für längere Haltbarkeit: Länger als im Kühlschrank hält das selbstgemachte Futter im Gefrierschrank. Portioniere das Futter dafür am besten in Rationen, um es unkompliziert aufzutauen.
- Bei Raumtemperatur verfüttern: Nimm das Futter früh genug aus dem Kühl- oder Gefrierschrank. Wenn dein Hund es isst, solltest es Raumtemperatur haben.
Mit der richtigen Lagerung und korrekten Zubereitung stellst du sicher, dass dein selbstgekochtes Hundefutter gut für die Gesundheit deines Vierbeiners ist.
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